Szeneviertel Portixol
Die aktuelle Tourismusentwicklung auf Mallorca
In einst beliebten Reisezielen wie Tunesien oder Griechenland geht die Terrorangst um. Und dennoch ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen. Die logische Konsequenz: neue Reiseziele stehen höher im Kurs. Mallorca, die ohnehin schon sehr beliebte Reiseziele, gerät aufgrund steigender Touristenzahlen an ihre Grenzen.
Eine rekordverdächtige Saison
Dieser Sommer hat gezeigt, dass ein Besucherrekord den nächsten jagt. Tatsächlich reisten noch nie so viele Urlauber auf die Insel wie in diesem Jahr. Niemals zuvor wurden im Juli so hohe Touristenzahlen wie in diesem Jahr verzeichnet. In der Tat wurde das Eiland in diesem Monat von 1,84 Millionen Besuchern bereist. Im August stiegen die Zahlen sogar auf 2,1 Millionen Reisende an. Damit bricht das Jahr 2016 auf der Balearen-Insel Rekorde. Nur als Beispiel: im Juli 2015 bereisten rund 151.000 Gäste weniger die Insel. Dementsprechend wurde für dieses Jahr ein Plus von 9,5 Prozent verzeichnet.
Die Inselregierung reagiert und führte die Touristensteuer ein
Diese Zahlen sind beeindruckend. Die Popularität Mallorcas scheint auch nicht durch die im Juli 2016 eingeführte Touristensteuer beeinflusst zu werden, die in etwa mit der in deutschen Urlaubsgebieten anfallenden Kurtaxe vergleichbar ist. Dennoch wirkt sich der Touristenboom nicht nur positiv auf die Insel auf. Immer mehr Einheimische wenden sich gegen Auswärtige und lassen ihrem Unmut durch offene Bekundungen wie „Ausländer raus“ freien Lauf. Ein großes Problem ist die Wassernot, weil es in den vergangenen Monaten nicht einmal ausgiebig auf Mallorca geregnet hat. Aufgrund dessen spricht die Inselregierung bereits von Krisenplänen, die den drohenden Wassernotstand verhindern sollen. Im Gegenzug wurden Entsalzungsanlagen hochgefahren, die Salz aus Wasser filtern und anschließend ins Leitungsnetz pumpen sollen. Ob dieser Touristenboom auch 2017 anhält oder Neuerungen wie die Touristensteuer Reisende vielleicht doch an einer Mallorca-Buchung hindern, werden die nächsten Monate zeigen.