Die Vegetation auf Mallorca
Die Pflanzenwelt und Natur
Auf Mallorca herrscht auf Grund des Mittelmeerklimas eine besondere Vegetation und deshalb gibt es dort nur zwei Jahreszeiten- sehr trockene Sommer und milde, regnreiche Winter. Im trockenen Sommer ist die Natur weitestgehend lahmgelegt, da das Wasser knapp wird und der Boden austrocknet. In dieser Zeit ist Mallorca auf dem Land sehr karg und vertrocknet. Die Mallorcatypische rote Bodenart wird auch Terra Rossa genannt und ist sehr fruchtbar für die Landwirtschaft. Hauptsächlich war der Rote Boden in Gebirgsspalten und Taschen zu finden. Dieser wurde mit der Zeit durch Regen, bis in die Täler gespült. Heute findet man den Terra Rossa hauptsächlich in den Tiefland Zonen Mallorcas: Es Raiguer, Es Pla und Es Migjorn.
Wissenschaftler fanden heraus, dass dieser rote Boden, durch den roten Sandsturm der Sahara, über mehrere tausend Jahre von Nordafrika bis auf die Insel geweht wurde. Der Terra Rossa Boden ist deshalb so wichtig für die Landwirtschaft, weil dieser aus Kalkstein besteht und nährstoffarm, humusarm und gut belüftet ist und deshalb kann sich das Wasser über die Trockenperiode lange halten.
Die zweite Jahreszeit beginnt mit dem ersten wenigen Regen, im Herbst. Da der Winter auf der Insel meist sehr mild ist, fängt die Natur dann erst richtig an aufzublühen. Die vertrockneten Stellen der Insel, erwachen plötzlich in einem satten Grün. Jetzt erblüht die Insel bis in den Juni.
Damals war die Insel mit dichtem, mediterranem Wald bedeckt. Im Laufe der Zeit wurden diese, für den Häuser und Schiffsbau gerodet. Die Inselbewohner pflanzten jedoch dafür neue Pflanzen wie z.B die Olivenbäume, Getreidefelder oder Weinberge. Die vegetative Artenvielfalt entstand hauptsächlich durch Mallorcas Geschichte. Einige Kulturen haben ihren eigenen Stempel auf Mallorca gesetzt und somit viele Gewächse mitgebracht. Der Olivenbaum und die Feige, wurden damals von den Römern mitgebracht und die aus Süd Ost Asien stammenden Zitrusfrüchte und Mandelbäume wurden von den Mauren mitgebracht. Die Mandelbäume wurden allerdings erst im 20. Jahrhundert angebaut, als die Reblaus den Weinanbau auf der Insel vernichtete und die Bewohner auf etwas weniger Anfälliges umsteigen mussten.
Pflanzen wie Hibiskus, Bougainvillea oder eine Vielzahl an Palmen sind auch keine eingefleischten mallorquinischen Pflanzen, denn diese stammen ursprünglich aus Brasilien, tropischen Asien oder aus den tropischen Gebieten Amerikas.
Im Sommer kann man verschiedene Blumensorten auf Mallorca bestimmen wie z.B Margeriten, Mohn, Hibiskus, Gladiolen, Oleander, Orchideen oder auch Ringelblumen. Auf der Insel gibt es ca. 1500 Blütenpflanzen. Die Wohl bekanntesten Pflanzen der Insel sind Pinien, Palmen, Oliven-, Orangen- und Mandelbäume. Die Pinien sieht man fast überall auf der Insel. Sie heißen Strand- oder Aleppokiefern. Es sind allerdings nicht die bekannten Pinien, die auch die Pinienkerne produzieren. Ca. 70% des Baumbestandes auf Mallorca, bestehen aus diesen Kiefern, denn sie benötigen nicht viel Wasser und können an Küsten oder auch bis zu 1000 Metern Höhe wachsen. Im Unterholz der Pinien, wachsen Baumheide, Rosmarin und Mastixsträucher. Damals war Mallorca von sehr vielen Steineichenwäldern bedeckt, diese wurden allerdings zum Größten Teil für den Schiffsbau oder für die Glasproduktion gerodet und der Baumbestand dessen beträgt nur noch 8%. Heute kann man die Steineichen fast nur noch im Tramuntanagebirge bewundern. Diese können bis zu 15 m hoch werden. Die einzig heimische Palmenart, die Zwergpalme, wächst ebenfalls auf Mallorca. Diese ist nur an schwer zugänglichen Stellen zu finden. Das bewundernswerte an dieser Palme ist, dass sie nach Waldbränden, sehr schnell wieder neue, grüne Triebe entwickeln kann. An lichten Stellen eines Pinienwaldes, wächst das Pampasgras (Cáiritx, Carrio und Diß). Dieses Gras wird von Schafen und Ziegen gerne gefressen. Es wird auch das Schneidegras genannt. Nicht ohne Grund. Denn diese Gräser sind sehr scharfkantig. Beim Wandern auf schmalen Wanderwegen, sollte man unbedingt hohe Socken oder eine luftig, lange Hose tragen, um sich nicht an diesen Gräsern zu schneiden.
Auf Mallorca gibt es mehrere Gebiete, die nach der Vegetation gegliedert sind. Dazu gehört: das Grasland (Garriga), das Buschland (Macchia) und Obsthölzer (Huerta).
Das Grasland auch Garriga genannt besteht hauptsächlich aus Zwergsträuchern. Dieses Grasland ist sehr typisch für die Insel. Der Boden dieser Landschaft ist immer sehr trocken und steinig.
Das Buschland auch Macchia genannt, besteht aus immergrünen Gebüsch und Sträuchern. Meist sind diese Buschlandschaften an gerodeten Wäldern oder abgebrannten Gebieten zu entdecken. Diese Art von Buschlandschaften kann man im gesamten Mittelmeerraum finden und werden von den Einwohnern, meist zu Brennholz, Gerbstoffe oder Tierfutter verwertet. Zu dieser Landschaft gehören Pflanzen wie die Baumheide, Ginster, Rosmarin, Zistrosen, Myrte, Mastixsträucher, Zwergpalmen und Wacholder.
Obstholz Landschaften, auch Huerta genannt, bestehen aus Vegetationen, die zum Obst und Gemüseanbaugenutzt werden. In den fruchtbaren Tälern kann man diese Gemüse und Obstgärten finden. Damals führten die Mauren diese Kultivierung ein und brachten ihre hoch entwickelte Bewässserungskunst mit auf die Insel ein. Noch heute kann man einige Wassermühlen im Einsatz dafür, sehen. Wenn der Boden im Sommer gut bewässert wird, können die Bäume mehrmals geerntet werden. Die Huertas nutzen hierfür auch ihre Grundwasserbrunnen oder die Bewässserungssysteme.